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25 Jahre eins - Die Story hinter one medialis und Yan-Tobias Ramb

Veröffentlich am 19. Februar 2020

8 Minuten

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Spannende Einblicke in die Lebensgeschichte eines leidenschaftlichen Unternehmers: Wie vor einem Vierteljahrhundert eine Idee alles veränderte - ein Interview mit Yan-Tobias Ramb.

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Tobi, wolltest Du schon immer Unternehmer werden?

Tobi: Als ich etwa 13 Jahre alt war, gaben mir meine Eltern an einem schönen Sommernachmittag 10 Mark für einen Besuch auf der örtlichen Kirmes mit. Beim Autoscooter gab es 1 Chip für 1,50 Mark und 10 Chips für 10 Mark. Dann schaute ich auf meine Hand mit dem 10 Mark Schein. Ich könnte doch meine 10 Mark für 10 Chips  investieren und dann ein paar andere Leute zu finden, die sowieso einzeln kaufen und mir für jeden Chip 1,30 Mark geben würden? Beide hätten einen Vorteil. Gesagt, getan und das Mini-Chip-Geschäft lief den Nachmittag so gut, dass ich am Abend mit all meinen Freunden jedes Fahrgeschäft auf der Kirmes fahren konnte, plus Limo & Snacks. Wenn ich heute auf diesen verrückten kleinen Jungen zurückblicke, denke ich, dass ein Unternehmerherz schon von kleinauf in meiner Brust schlug.

Und wie begann Deine und Eure Erfolgsgeschichte?

Tobi: Eines Abends saß ich mit meinen Schulfreunden Martin und Olaf zusammen. Die beiden hatten frisch eine GbR gegründet und betreuten erste Kunden im recht neuen Bereich des sogennaten 'Desktop-Publishing'  - Grafikerstellung am Computer. Dirk kam hinzu und wollte den Vertrieb übernehmen. Angezündet von der Idee lud ich alle drei zu mir nach Hause ein und schlug eine Gründung einer gemeinsamen GmbH vor. Wir vier wollten was bewegen. Mit noch jungen 20 Jahren setzten wir unsere Gedanken in die Tat um und gründeten im Februar 1995 gemeinsam die Werbeagentur medialis.

Was waren Deine Tätigkeiten?

Tobi: Als Geschäftsführer versuchte ich zunächst mein rudimentäres Wissen aus meinem begonnenen Studium der Rechtswissenschaften einzusetzen und stellte unseren Gesellschaftsvertrag zusammen, überraschenderweise war dieser im Nachhinein gar nicht so schlecht und besteht in ähnlicher Form auch heute noch. Primär kümmerte ich mich zu Beginn um Organisation & Finanzen, Dirk um den Vertrieb und Martin und Olaf um Grafik & Kreation. Unsere Rollen haben sich aber im Laufe der Zeit rasch angepasst, so habe ich zum Beispiel immer mehr Beratungsaufgaben wahrgenommen. Fleißig gestalteten und verkauften wir Logos, Broschüren, Werbeanzeigen und mussten hier und da auch viel Lehrgeld zahlen. Aber wir versuchten immer daraus zu lernen und wurden von Mal zu Mal etwas besser. Ende 1996 konnten wir stolz unseren ersten Mitarbeiter Sven einstellen. Er ist später in den Lehrberuf gegangen, aber wir pflegen bis heute einen freundschaftlichen Kontakt zu ihm.

Wie ging die Firmenentwicklung voran?

Tobi: Da wir für unsere Druckaufträge immer auf einen Belichtungsdienstleister angewiesen waren, hatten wir den Mut gefasst, uns einfach selbst einen Belichter zu kaufen und damit gleich ein weiteres Unternehmen zu gründen. 1997 entstand dadurch die 'graphXpress Druckvorstufen GmbH' und ergänzte perfekt unsere Werbeagentur. Die kommenden Jahre verliefen sehr erfolgreich. Nebenbei schloss ich mich durch Beteiligungen weiteren Projekten an, die mir einfach unternehmerisch Spaß machten, wie z.B. zusammen mit einem gut befreundeten Pärchen einen Biergarten namens Kastanie. Die Erinnerung daran lässt mich immer noch schmunzeln. Das waren wilde und schöne Zeiten.

Ich halte fest, ihr habt Euch in der Branche etabliert. Kamen anschließend besondere Erfolgsmomente oder auch Herausforderungen auf Euch zu?

Tobi: Im Jahr 2003 gewannen wir mit Obi einen großen Kunden für uns und bekamen den Auftrag, deutschlandweit für alle Obi-Märkte Plakate zu liefern. Das ganze mit einem digitalen, zentralisierten Bestell- und Produktionsprozess, den wir selbst entwickelten. Das war für uns natürlich ein Riesenerfolg und führte zur Gründung eines neuen Unternehmens, die auf systematisierten Plakatdruck spezialisierte Firma 'marketXpress KG'. Auf der anderen Seite wurde der Belichter der graphxpress durch Innovationen in der Drucktechnik immer weniger benötigt, was uns veranlasste diesen Zweig langsam einzustellen.

Ups und Downs gehören zum unternehmerischen Handeln. So hatten wir im Jahr 2009 auch deutlich mehr unter der Weltwirtschaftskrise zu leiden, als vorher vermutet. Aber solche Krisen bieten eben auch ihre Chancen und führen im Endeffekt oft zu einer positiven Erneuerung. Ich bin sehr froh meinem Motto immer treu geblieben zu sein: 'Aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du meistens etwas Schönes bauen.' Dies brauchte ich besonders auch Mitte der 2000er Jahre, als mein unternehmerisches Handeln Übermaß nahm. Ich fühlte mich ausgelaugt und musste mir zum ersten Mal eingestehen, dass ich durch meine Firmen und ganzen weiteren Projekte immerzu am Arbeiten war und mein Lebensglück schmolz. Ein Moment das eigene Tun zu hinterfragen.

Stimmt,  das hört sich nach ganz schön viel Arbeit an. Was trieb Dich an und wie ging es denn dann in dieser Zeit vor fast 15 Jahren weiter?

Tobi: Nach einiger Zeit wurde mir klar, vor sich selbst kann man nicht verreisen. So habe ich meinen Antrieb erforscht und dieser war schon immer Projekte unternehmerisch anzustoßen und die Verantwortung dabei zu übernehmen. Und langsam merkte ich, dass meine Tätigkeiten im operativen Geschäft nicht mehr optimal zu meinen Stärken passten. Deshalb beschloss ich, mich stärker auf meine Fähigkeiten zu besinnen, Menschen und Organisationen zu begeistern und in der Entwicklung zu helfen. 2005 ordnete ich unsere Strukturen innerhalb der neuen ProPort Holding GmbH, wechselte als Geschäftsführer in den strategischen Bereich und gründete die ProPort Gruppe. In den nachfolgenden Jahren entstanden unter diesem Dach zusätzlich zur medialis auch die medialis.net GmbH, die marketXpress GmbH und die venta sales GmbH, alle mit ergänzenden, aber jeweils unterschiedlichen Leistungsbereichen, sowie weiteren zwischenzeitlichen Beteiligungen in den Bereichen Werbetechnik und Textilveredelung. Das Konzept kam am Markt gut an, wir waren wie Schnellboote in einem Schwarm mit größerer Leistungsvielfalt und konnten uns weiter entwickeln.

Und wie kam es dann zu one medialis?  

Tobi: In dem nachfolgenden Jahrzehnt haben wir uns zwar eng verzahnt, aber trotzdem als verschiedene Unternehmen zusammenarbeitet. Und natürlich ist der Lauf der Zeit auch nicht spurlos an unserer Gesellschaft vorbeigegangen. Im Zeitalter der Digitalisierung hat sich der Bereich der Kommunikation vermutlich am meisten verändert. Welch eine große Chance in der Kommunikationsbranche! Leads und werdende Kunden möchten nicht mehr sinnlos von Werbeflyern und anderen Outbound-Maßnahmen überflutet werden, sondern schätzen eine von sich aus ausgehende Kommunikationsaufnahme zu dem genau richtigen Zeitpunkt in ihrer jeweiligen Customer Journey. Diese Inbound-Mechanik bietet unglaubliche Potentiale und hilft effektiv Digitalisierung voranzutreiben und zu leben.

Ich bin sehr dankbar, dass wir nach einem über zwei Jahre langen Prozess unseren Weg gefunden haben. Und unseren technischen sowie kulturellen Digitalisierungsprozess konsequent durch die effiziente Vernetzung der Bereiche Marketing, Vertrieb und Produktion weiter gehen werden. Wir wollen unsere Kunden zu unseren Fans machen, indem wir deren Kunden und Mitarbeiter zu deren Fans machen. Dabei war uns bewusst, dass es für uns nun Zeit ist eins zu werden. Denn wir waren schon immer eins - one. Passend zu dieser Entwicklung feiern wir zusammen mit über 50 fantastischen Mitarbeitern im Februar diesen Jahres unser 25. Firmenjubiläum. Bei dem Gedanken an diesen unbeschreiblich aufregenden, emotionalen und lehrreichen Weg bin ich sehr dankbar für viele schöne Momente, tollen Zusammenhalt & ganz viel Vertrauen.

25. Firmenjubiläum

Tobi, vielen Dank für die interessanten Einblicke in Eure Gründungsgeschichte!

 

Verena Teske
Geposted von Verena Teske
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