Themen: Online-Marketing, Lead-Generierung
Veröffentlich am
02. April 2020
8 Minuten
In Zeiten von Digitalisierung und Corona stellen Webinare eine hervorragende Möglichkeit dar, über das Internet Leads zu begeistern. Sie können abgesagte Veranstaltungen wie Messen o.ä. zumindest teilweise ersetzen - wenn sie professionell gemacht sind. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Erstellung eines Webinars beachten sollten.
Als Webinar (auch Web- oder Online-Seminar genannt) bezeichnet man eine Veranstaltung, die über das Internet gehalten wird, und Teilnehmern die Möglichkeit bietet, die Veranstaltung mitzuerleben, ohne physisch anwesend zu sein. Laut einer Statista-Umfrage werden Webinare bis 2022 zu den fünf wichtigsten Lernformen im Unternehemens-Kontext zählen. Doch was macht sie so beliebt?
Warum Webinare?
Webinare sind gleich in zweifacher Hinsicht nützlich: Zum einen bieten sie jedem Unternehmen die Möglichkeit, die eigene Expertise unter Beweis zu stellen und sich so von der Masse abzuheben. Zum anderen eignen sie sich in hervorragender Weise zur Lead-Generierung und Lead-Qualifizierung. Denn die Hemmschwelle, an einem kostenlosen Online-Seminar teilzunehmen, ist deutlich geringer, als viel Zeit und Geld in den Besuch eines Präsenz-Seminars zu stecken.
Grundsätzlich lassen sich verschiedene Formen von Webinaren unterscheiden: Bei der Masterclass geht es vor allem darum, nützliches Wissen zu vermitteln, die Produktvorführung soll neue Käufe anregen und die Q&A-Session dient dazu, Fragen zum Produkt zu klären oder Vorbehalte auszuräumen. Alle haben jedoch eines gemeinsam: Es fehlt das für ein Präsenz-Seminar übliche, visuelle Feedback, da die Reaktionen der Teilnehmer nicht sichtbar sind. Zwar können Teilnehmer häufig per Chat-Funktion eine schriftliche Reaktion zeigen, Gestik und Mimik bleiben jedoch aus. Daher benötigen Webinare eine gewissenhafte Vorbereitung.
Wie erstelle ich ein Webinar?
Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit den wichtigsten Kniffen, die Ihnen die Erstellung und Durchführung eines Webinars erleichtern soll.
1. Im Vorfeld des Webinars
Bevor Sie mit der Erstellung Ihres Webinars loslegen, sollten Sie sich zunächst fragen, was Sie damit eigentlich bezwecken wollen. Neue Leads generieren? Kunden zum Kaufen bewegen? Je nachdem, welches Ziel Sie verfolgen, werden sich Form und Inhalt Ihres Webinars unterscheiden. Wenn Sie ein klares Ziel formuliert haben, können Sie damit beginnen, Ihr Online-Seminar zu gestalten.
Sorgen Sie dafür, dass man von Ihrem Webinar erfährt!
Die Rahmenbedingungen (z.B. Datum und Uhrzeit) sowie die Inhalte Ihres Webinars sollten Sie unbedingt auf die Bedürfnisse Ihrer Buyer Personas zuschneiden. Anschließend sollten Sie eine Möglichkeit schaffen, sich ohne großen Aufwand zum Web-Seminar anmelden zu können. Richten Sie hierfür eine Landing Page ein, auf der Sie klar kommunizieren, für wen das Webinar gedacht ist und für wen nicht. Nach der Anmeldung über das Formular sollten die Teilnehmer eine Bestätigungs-Mail mit den Einwahldaten erhalten.
Nun geht es darum, Ihr Webinar in aller Welt bekannt zu machen. Bewerben Sie es daher auf Ihren Social-Media-Kanälen und erwähnen Sie es in persönlichen Gesprächen, sofern dies passend erscheint. Sie können auch eine E-Mail an Ihre Kontakte senden, sofern diese Ihrer Ziel-Buyer-Persona entsprechen. Zudem sollten Sie alle Teilnehmer an das Web-Seminar erinnern. Verschicken Sie daher drei Tage vorher sowie 30 Minuten vor Beginn eine Reminder-Mail.
Machen Sie sich mit der Technik vertraut!
Für ein ansprechendes Online-Seminar brauchen Sie natürlich auch eine passende Software-Lösung. Häufig wird hierfür auf die Webinar-Software GoToWebinar zurückgegriffen. Sie können aber auch zoom oder YouTube Live nutzen. Wichtig ist vor allem: Machen Sie sich rechtzeitig mit der gewählten Software vertraut! Nichts ist ärgerlicher und schadet Ihrer Glaubwürdigkeit mehr, als wenn während des Vortrags die Technik nicht mitspielt.
Neben der Software sollten Sie natürlich auch Ihre eigene Präsentation sicher beherrschen. In der Regel wird bei Webinaren mit PowerPoint-Folien gearbeitet. Achten Sie aber darauf, möglichst verschiedene Medien einzusetzen, um den Vortrag ansprechend und abwechslungsreich zu gestalten. Sie könnten z.B. ein kurzes Video einbauen. Verlieren Sie sich bitte nicht in Details, sondern konzentrieren Sie sich bei Ihrer gesamten Präsentation auf das Wesentliche.
2. Unmittelbar vor Beginn des Webinars
Sie haben Ihr Webinar konzipiert, kräftig die Werbetrommel gerührt und sich mit der zugrundeliegenden Software vertraut gemacht? Prima, dann sollten Sie im zweiten Schritt für ein optimales Setting sorgen.
Wählen Sie eine passende Umgebung für Ihr Webinar!
Durch das gewählte Setting können Sie schon vor dem eigentlichen Beginn zeigen, wie professionell Sie unterwegs sind - oder eben auch nicht. Achten Sie daher auf eine angenehme Umgebung ohne Störgeräusche. Vermeiden Sie das klassische Büro-Flair mit Bücherregalen und Pflanzen. Stellen Sie sicher, dass das WLAN einwandfrei funktioniert und halten Sie am besten auch ein Glas Wasser für sich bereit.
Zu einer gewissenhaften Vorbereitung zählt auch, den PC für das bevorstehende Online-Seminar zu rüsten: Schalten Sie alle störenden Hintergrundprogramme ab und sorgen Sie dafür, dass niemand private oder gar firmeninterne Bereiche sehen kann. Um eine gute Audioqualität zu gewährleisten, sollten Sie ein Headset verwenden. Und ein kurzer Toilettengang vor Beginn sorgt dafür, dass Sie dem Online-Seminar deutlich entspannter entgegensehen können.
Holen Sie sich Hilfe!
Ein Webinar erfolgreich zu meistern, kann gerade zu Beginn eine Herausforderung sein. Viele Dinge sind zu beachten und die Aufregung macht die Sache nicht einfacher. Daher sollten Sie sich unbedingt eine Verstärkung suchen, die auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen achtet und während des Vortrags den Live-Chat betreut. Halten Sie hierfür einen zweiten Bildschirm bereit.
Wie überbrücken Sie die Leerlaufzeit unmittelbar vor Beginn des Webinars? Es wird vorkommen, dass sich Teilnehmer vor dem eigentlichen Beginn ins Web-Seminar einwählen. Richten Sie für solche Fälle einen Countdown ein oder stellen Sie kurze Einstiegsfragen ("Schön, dass Sie da sind! Aus welcher Stadt nehmen Sie denn teil?"). Generell ist zu empfehlen, sich spätestens 10 Minuten vor dem Start des Webinars bereitzuhalten. Denken Sie dran, Sie sind der Gastgeber!
3. Während des Webinars
Das Setting steht und Sie haben die Aufgabenverteilung mit Ihrer Assistenz geklärt? Dann kann es im nächsten Schritt nun endlich losgehen!
Klären Sie die wichtigsten Dinge zu Beginn!
Sobald sich alle Teilnehmer eingewählt haben, können Sie starten. Nach einer kurzen Begrüßung sollten Sie eine Einführung ins Thema geben und sagen, warum gerade Sie qualifiziert sind, darüber zu sprechen. Halten Sie diesen Teil jedoch so kurz wie möglich. Anschließend stellen Sie Ihre Agenda vor und stecken den zeitlichen Rahmen ab.
Um dem Eindruck eines eintönigen Monologs von vornherein entgegenzuwirken, sollten Sie im nächsten Schritt dazu einladen, Fragen zu stellen. Weisen Sie dazu auf den von Ihrer Assistenz betreuten Live-Chat hin. Zudem erklären Sie, dass Sie das Webinar auf Video aufzeichnen, damit die Teilnehmer auch im Nachgang darauf zugreifen können. So wirken Sie auch dem Seminarklassiker entgegen: "Kriegen wir die Folien oder müssen wir mitschreiben?"
Gestalten Sie das Webinar anregend und interaktiv!
Je weniger Ihre Teilnehmer das Gefühl haben, nur Zuschauer des Web-Seminars zu sein, desto besser. Bauen Sie daher unbedingt interaktive Elemente in Ihren Vortrag ein. Das können bspw. Umfragen oder Q&A-Sessions sein. Wichtig ist, dass Sie diese vorab ankündigen, damit sich die Teilnehmer nicht überrumpelt fühlen. Im Idealfall sollten Sie Rückfragen sofort beantworten. Falls das nicht möglich ist, notieren Sie sich diese und klären Sie die Sache im Nachgang per Mail.
Achten Sie während des Webinars auch auf ein lockeres, professionelles Auftreten. Dazu zählt, die Teilnehmer im Zweifelsfall zu siezen. Außerdem sollten Sie längere Sprechpausen vermeiden. Denken Sie daran, dass Ihre Teilnehmer Sie nicht sehen und ganz auf Ihre Stimme angewiesen sind, falls Sie gerade Ihren Bildschirm teilen.
Schließen Sie mit einem klaren CTA!
Gegen Ende des Web-Seminars sollten Sie etwa 10 Minuten für eine Fragerunde einplanen. Hier haben Sie die Möglichkeit, die Dinge zu klären, die während des Vortrags noch offen geblieben sind. Nutzen Sie dazu am besten die Chat-Funktion. Insgesamt sollten Sie darauf achten, dass Ihr Online-Seminar nicht länger als eine Stunde geht.
Wichtig ist auch, mit einer klaren Handlungsaufforderung ("Call To Action", CTA) zu schließen. Immerhin haben Sie mit Ihrem Webinar einen konkreten Zweck verfolgt. Möchten Sie die Teilnehmer dazu anregen, sich weiter mit der Thematik auseinanderzusetzen? Oder wollen Sie zum Kauf eines Ihrer Produkte motivieren? Sagen Sie Ihren Teilnehmern, was Sie tun sollen. Und vergessen Sie nicht, bei der Verabschiedung auf die Video-Zusammenfassung per Mail hinzuweisen.
4. Im Nachgang des Webinars
Ihr Webinar lief gut, die Teilnehmer waren begeistert. Und jetzt? Im letzten Schritt sollten Sie nicht vergessen, die Früchte Ihrer Arbeit einzufahren.
Starten Sie den Lead-Nurturing-Pozess!
Nachdem Sie das Webinar erfolgreich durchgeführt haben, schicken Sie eine Dankes-Mail an alle Teilnehmer. Diese sollte neben den Präsentationsfolien auch die Video-Aufzeichnung des Web-Seminars enthalten. Nutzen Sie zudem die Gelegenheit, in der E-Mail nochmals auf Ihren CTA hinzuweisen und schaffen Sie eine Möglichkeit, Feedback zum Webinar zu geben.
Damit alle Mühe nicht umsonst war, sollten Sie sich nun darum kümmern, die gewonnenen Leads auch in Kunden umzuwandeln. Bei diesem Lead-Nurturing-Prozess kann Ihnen Marketing-Automation eine wertvolle Hilfe sein. Die im Online-Seminar gestellten Fragen bieten zudem einen Ansatzpunkt, um herauszufinden, welche Informationen ein Lead noch benötigt, um eine Kaufentscheidung zu treffen.
Nutzen Sie die Webinar-Aufzeichnung zur Lead-Generierung!
Zum Abschluss sollten Sie eine weitere Landing Page erstellen, auf der Sie die Webinar-Aufzeichnung als Content-Offer anbieten. So schaffen Sie die Möglichkeit, auch in Zukunft ohne zusätzlichen Aufwand neue Leads zu generieren. Seien Sie jedoch vorsichtig, wenn die Anmeldung zu Ihrem Web-Seminar kostenpflichtig war. Es dürfte bei Ihren Teilnehmern nicht gut ankommen, wenn Sie etwas zum kostenlosen Download anbieten, für dessen Teilnahme man vor wenigen Tagen noch eine Stange Geld bezahlt hat.
Fazit
Webinare stellen ein nützliches Tool dar, um die Kompetenz des eigenen Unternehmens glaubwürdig zu vermitteln und damit neue Leads zu generieren. Eine gewissenhafte Vorbereitung, interaktive Durchführung sowie konsequente Nachbereitung sind hierfür unabdingbar.
Neben dem Web-Seminar gibt es noch viele weitere Möglichkeiten zur Online-Lead-Generierung. Benötigen Sie Hilfe? In unserem Inbound-Analysegespräch erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen Ihre Potenziale und erstellen eine Inbound Roadmap als persönlichen Fahrplan!
